Mehr Raum für Radfahrer, Fußgänger und Grün – das wünschen sich viele Menschen. Gerade in Städten mit wenig Platz, lässt sich das aber oft nicht besonders gut umsetzen. Ein Konzept aus Barcelona, das Durchgangsverkehr in Wohnvierteln reduziert, soll aber genau das bringen. Sogenannte Superblocks sollen für mehr Lebensqualität auf Straßen sorgen. Im Leipziger Osten gibt es dafür seit rund 1,5 Jahren ein Pilotprojekt.
Hitzige Diskussionen, die hoffentlich mit Blick auf lokale Situationen und den größeren Kontext zunehmend vernünftig geführt werden… (Erinnerung an die heute endende Mobiltäts-Umfrage https://feddit.org/post/3667142).
In den Kommentaren zum Artikel steckt viel Abwehrhaltung. Finde es bemerkenswert, dass die mögliche Verbesserung von Lebensqualität gefühlt oft mit der Keule Gentrifizierung! traktiert wird, anstatt sich dann eben dafür einzusetzten, dass gute Lebensqualität nicht die Ausnahme bleibt.
Und da wo es tatsächlich zu nächtlichem Lärm etc kommt und das nicht nur geunkt wird…so eine Kultur des öffentlichen Raums wandelt sich eben nicht wie von Zauberhand. Eine Sozialisierung in ,autogerechten’, ‘defensivarchitektonischen’, kommerzialisierten etc. Räumen fördert nicht gerade rücksichtsvolles Miteinander. Da kann man dann Henne/Ei-Problem beklagen oder halt mal Erfahrungen sammeln.
Zur Gentrifizierung. Das ist auch nur ein Argument, wenn die Lebensqualität nur an wenigen Orten verbessert wird.
Werden dagegen Wohn- und Geschäftsviertel in der ganzen Stadt lebenswerter gemacht, sehe ich da keinen höheren Druck an bestimmte Orte zu ziehen.
Ein lebhaftes Viertel bedeutet auch, dass mehr kleine Läden und Restaurants/Kaffees bestehen können. Da wird mehr Geld in der lokalen Wirtschaft gehalten, als wenn alle zum Einkaufszentrum fahren und dort bei großen Ketten einkaufen.
Ja, die Bedenken bezüglich Ladengeschäften werden meines Wissens auch ständig in der autofreien/-ärmeren Praxis widerlegt. Natürlich kein Grund damit nicht trotzdem Lokalpolitik zu machen…
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Ich weiß noch wie wir Morddrohungen im Tiefbauamt bekamen, als in der Stadt die ersten Tempo 30 Zonen eingeführt wurden. Dass es bis 2024 dauert damit die Einführung für Kommunen erleichtert wird zeigt wie umkämpft jede noch so kleine Veränderung ist, aber es passiert zumehmend etwas auch von Gesetzgeberseite:
https://kommunal.de/tempo-30-strassenverkehrsgesetz-kommunen
Das ist natürlich nicht eine Befreiung von Autos, aber ein zurückdrängen und ein neuer Fokus darauf dass nicht immer das Auto das Mass aller Dinge sein muss und Kommunen die was verändern wollen werden nicht mehr so sehr gegängelt.Trotzdem wird in Stuttgart noch immer um jeden Parkplatz gekämpft als ging es um Leben und Tod.
Trotzdem wird in Stuttgart noch immer um jeden Parkplatz gekämpft als ging es um Leben und Tod.
CDU-Wahlplakat dazu (Anno 2024): “Stuttgart, lass dir das Auto nicht verbieten!”
Ich musste gerade ins Krankenhaus jemanden besuchen und habe mein Fahrrad an einem Straßenschild abgeschlossen. Ich fühle mich dann unwohl, weil ich ein wenig den Fußweg blockiere aber denke mir dann den Autos wird zwei Drittel der Straße gegeben um sich abzustellen, was soll ich machen… Ärgern tut es mich aber.