"Beim Para-Boccia sind das vier Gruppen, die je nach Beeinträchtigung unter anderem entscheiden, ob die Spieler Hilfe erhalten dürfen, oder nicht. In zwei der Gruppen legt ein Assistent beispielsweise den Lederball auf eine Rampe, wovon der Ball hinunter in das 12,5 mal 6 Meter große Spielfeld rollt – den entscheidenden Kontakt gibt der Athlet.

Bei vom Hals abwärts gelähmten Sportlern wird dieser Kontakt mit einem am Kopf befestigten Stab gegeben.(…)

Blindes Ballspielen

Die stillen Assistenten der Boccia-Spieler ähneln den Zuschauern beim Goalball. Sie dürfen während des Spiels ebenfalls keinen Ton von sich geben. Besonders wichtig sind bei diesem Sport die Ohren. Der Ball ist mit Klingeln ausgestattet und kann auch ausschließlich über diese verortet werden. (…)

Zwei Dreierteams spielen auf ein flaches und 9 Meter breites Tor gegeneinander. Sie werfen von unten abwechselnd mit bis zu 80 km/h den 1,25 kg schweren, medizinballähnlichen Ball auf das gegnerische Tor.

Dabei gibt es in einem Spiel bis zu 100 Angriffe. Das sieht in etwa so aus wie ein abwechselndes Elfmeterwerfen auf flache Tore mit drei Torhütern. Um einen Treffer zu verhindern, legt sich das verteidigende Team nebeneinander quer vor das neun Meter breite Tor und deckt somit einen Großteil der Trefferzone ab. (…)

Para-Boccia und Goalball sind somit zwei Paralympics-Originale und besonders auf die Athleten zugeschnittene Sportarten. Die Schwerpunkte liegen dabei aber nicht nur auf den Beeinträchtigungen der Sportler, sondern vor allem auf ihren besonderen Fähigkeiten: Geduld und Präzision beim Boccia und außergewöhnlich gutes Gehör sowie räumliches Denken beim Goalball."