Aderlass bei der Hamburger FDP gut fünf Monate vor der Wahl des Landesparlaments: Nach dem Wechsel der früheren Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein zur CDU sind nun zwei Landesvorstandsmitglieder zu den Christdemokraten übergelaufen. Den Wechsel von Wiebke Köhler und Claus Krumrei teilte die CDU mit.

Beide begründen ihren Schritt unter anderem mit dem Thema Sicherheit. Anders als Treuenfels-Frowein, die auf Listenplatz zwei für die Bürgerschaftswahl am 2. März kandidiert, streben Köhler und Krumrei aktuell kein Mandat an. Zuvor hatte bereits der frühere Landesvorsitzende der Jungen Liberalen, Nils Knoben, seinen Wechsel zur CDU erklärt.

Köhler, die auch im FDP-Bundesfachausschuss Sicherheit und Verteidigung aktiv war, erklärte: „Die CDU bekennt sich klar zur inneren und äußeren Sicherheit unseres Landes und hat dafür die richtigen Konzepte.“ Ihr Wechsel sei daher ein logischer Schritt. Krumrei erklärte außerdem, es komme jetzt darauf an, das bürgerliche Lager zu stärken und geschlossen gegen SPD und Grüne anzutreten. „Dies sehe ich nur mit einer starken CDU.“

Die CDU hatte bei der Bürgerschaftswahl 2020 gerade einmal 11,2 Prozent errungen, steht in Umfragen nun aber bei etwa 20 Prozent. Die FDP war damals bereits ganz knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert, Umfragen sehen sie weiterhin maximal bei dieser Marke. Dass die Liberalen überhaupt in der Bürgerschaft vertreten sind, liegt nur daran, dass Treuenfels-Frowein damals ein Direktmandat gewann und ein SPD-Abgeordneter zur FDP wechselte.

  • manucode@infosec.pub
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    1 month ago

    Wer die Konzepte der CDU zur inneren Sicherheit für gut hält, kann nicht besoders liberal gesinnt gewesen sein.

    • rumschlumpel@feddit.org
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      1 month ago

      Mit der Liberalität ist es bei der FDP offensichtlich auch nicht weit her (siehe aktuelle Bundespolitik).

      Die wollen einfach nur in einer Partei sein die im Parlament ist.

  • Martin G. auf Hubzilla@hub.hubzilla.de
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    1 month ago

    Die FDP ist eigentlich nichts weiter als eine Partei von Karrieristen und Opportunisten mit Selbstbedienungsmentalität. Seit Westerwelles Zeiten hat sich daran nichts wesentlich geändert. Nur wenn der eigene Parteiverband riskiert, bald nicht mehr im Parlament vertreten zu sein, hat’s sich mit Karriere und Selbstbedienung weitgehend erledigt, und die Schmiergelder von den Lobbyisten brechen auch weg.

    Also wechselt man einfach zu einer Partei, die gerade massive Stimmengewinne einfährt und auch wirklich eine Chance hat, in die nächste Regierung zu kommen. Dann wird es mit der Selbstbedienung etwas schwieriger, aber wenn man dann in der CDU AfD-Politik macht, wird’s mit der Karriere viel einfacher. Man hat zwar sehr viel mehr Konkurrenz, aber wenn man sich nicht unionsmäßig konservativ-schlafmützig gibt, sticht man die aus.