Eine etwas ungewöhnliche Frage, aber mir ist aufgefallen, dass deutschsprachige Rechtsextreme oft Begriffe aus dem Englischen übernehmen, während sie selbst gegen die vermeintliche Sprachverunreinigung hetzen. Beispiele sind “Establishment”, “Great-Reset”, “Mainstream” und “Deep State”. Zumindest in Deutschland werden die Begriffe direkt aus der US-amerikanischen Rechten übernommen (anders in Österreich und der Schweiz?). Es gäbe gute Übersetzungen, also einfach nur Faulheit? Ein Versuch, mit fremden Begriffen zu imponieren? Vernetzung mit der US-Rechten?
“Establishment” oder “DeepState” sind als Wörter auch viel leichter als “jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung”.
Schließlich ist Большевики nicht gerade ein urdeutsches Wort, was die Nazis damals auch nicht aufgehalten hat.
Das bringt mich auf eine Idee. Könnten die Anglizismen gerade deswegen verwendet werden, weil damit das “Fremde” hervorgehoben wird? Also die Deutschen vs den (fremden) “DeepState”?
Das könnte aber auch imponierend wirken, weil manch ein Mensch das Wort vielleicht zuerst nicht versteht. Und neue Weltordnung NWO hatten wir ja trotzdem, bloß wurde es durch Great-Reset etc. ersetzt, auch wenn es sich einfach mit NWO ablösen lässt.
Müsste man beobachten, bisher fallen mir tatsächlich nur anglisierte Feindbeschreibungen auf.
Außerdem ist die “jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung” seit Mark Uwe Kling zu positiv konnotiert