Eine etwas ungewöhnliche Frage, aber mir ist aufgefallen, dass deutschsprachige Rechtsextreme oft Begriffe aus dem Englischen übernehmen, während sie selbst gegen die vermeintliche Sprachverunreinigung hetzen. Beispiele sind “Establishment”, “Great-Reset”, “Mainstream” und “Deep State”. Zumindest in Deutschland werden die Begriffe direkt aus der US-amerikanischen Rechten übernommen (anders in Österreich und der Schweiz?). Es gäbe gute Übersetzungen, also einfach nur Faulheit? Ein Versuch, mit fremden Begriffen zu imponieren? Vernetzung mit der US-Rechten?
Weil die rechtsradikale Leitkultur inzwischen aus den USA kommt und die Übersetzung von englischen Begriffen ins Deutsche Krinsch ist.
Die Rechten haben auch nichts gegen Ausländer, solange sie weiß sind und aus den richtigen Ländern kommen.
Jürgen Elsässer übersetzt “Deep State” mit “Tiefer Staat”.
Also Vernetzung. Hm.
Abgesehen davon sind Rechte auch ziemlich unkreativ.
Hier in DE haben wir auch keine „wirklichen“ „Rechtsintellektuellen“ mehr, die sich Strategien überlegen würden. Wir haben ein paar Rechte, die „schlaue“ Wörter benutzen, die sie selbst nicht verstehen, aber keine wirkliche „Rechtsintellektuelle Szene“, wie z.B. in Frankreich.
Es gibt zwar Versuche von z.B. dem Antonius Verlag, die Rechten als Bewegung „intellektueller“ zu machen, aber richtig erfolgreich war das bisher nicht. Was aber erfolgreich war, ist die Etablierung von Talking Points, die jeder Vollidiot runterbeten kann.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179937.alles-was-rechts-ist-rechtsintellektuelle-braune-schwermut-und-gedankliche-notdurft.html
Sicher? Was ist mit so Typen wie Kubitschek und seinem “Institut für Staatspolitik”? Was mit den Autoren, die aus der zweiten Reihe durch so Magazine wie “Sezession” ihren ideologischen Unterbau betreiben? Die sind vielleicht etwas scheuer als in Amerika und wie “intellektuell” die wirklich sind, kann ich auch nicht beurteilen. Aber gerade dieses eher stille Agieren aus der zweiten Reihe finde ich etwas bedenklich…
Klar gibt es diese Versuche, ich würde sagen der Unterschied zwischen Deutschen und französischen „Rechtsintellektuellen“ ist, dass die französischen öffentlich deutlich moderater sind und auch an tatsächlichen wissenschaftlichen Diskussionen partizipieren, während die Deutschen hauptsächlich Strategien finden, die von anderen Rechten ausgeführt werden
Fazit: Die Zeiten des Ethnopluralismus sind vorbei?
Nein, leider nicht.
Ich hatte den Begriff als Erfindung der Pseudo-Intellektuellen im Kopf? Wenn die weg sind, sollte der Begriff ja auch weg sein, solange er sich noch allgemein in der Rechten etabliert hat? Der Rassismus, der sich dahinter verbirgt, bleibt ja trotzdem.
Die gibt’s an allen Ecken und Enden - schau dir z. B. an, wie eng Orban und die Republikaner zusammenarbeiten.
Ja, das ist klar, aber es geht ja eher um die sprachliche Übernahme von Begriffen.
Ich glaube, da schwingt auch die Hoffnung mit, etwas von dem Momentum von dort für die eigenen Zwecke abzugreifen. Die würden auch gerne wie Trump an die Hebel der Macht kommen und das Land komplett scham- und konsequenzenlos zum eigenen Vorteil umkrempeln.